Die große Werbetrommel für ein neues Programm zur Förderung der Digitalisierung wurde geschwungen. Sogar der #BVMW als Konsortialpartner des Programms #gemeinsamdigital wurde für die Verbreitung und die Ankündigung mit eingeschaltet. Die DLR hat die Projektträgerschaft übergeben bekommen. Das Antragsprozedere wurde als besonders einfach proklamiert. Ein Programm, welches das Unternehmertum und speziell alle Interessierten für #digitaletransformation dringend erwartet haben. Heute, DREI Tage nach dem Start, findet man auf der Seite der DLR jedoch nicht das Antragsformular, sondern den Hinweis, dass das Gesamtvolumen für dieses Programm 203 Mio. Euro umfasst und mit Hochdruck an einer Wiederöffnung des Portals gearbeitet wird.
Die maximale Förderung pro Antrag liegt bei 50.000 Euro. Das Programm soll bis Ende 2023 laufen. Das macht selbst bei Minimal Projekten (die Untergrenze liegt bei 17.000 Euro) keine 24.000 Anträge für etwa 3,5 Mio. KMU in Deutschland! Damit haben etwa 0,7 % aller KMU in Deutschland etwas von dieser Richtlinie und auch nur dann, wenn keiner mehr als 17.000 Euro investiert.
Nur so als Vergleich: die BAFA Richtlinie zur „Förderung unternehmerischen Knowhows“ hat JEDES JAHR etwa 15.000 Anträge und da geht es nur um Beratungsleistungen, nicht um kostenintensive Hardware, Software oder auch Schulungen.

Was macht eigentlich unser Bundeswirtschaftsministerium so beruflich?

Dass auf Bundesebene ein Programm herausgegeben wird, ähnlich dem beispielhaften und vorbildlichen #BIGDigital aus #Brandenburg ist, war nicht zu erwarten.
Speziell nach dem Desaster mit der Erweiterung der BAFA Richtlinie „Corona“, bei dem auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein fiel, hat die Wirtschaft deutlich mehr erwartet. Leider wurden die Hoffnungen durch die amateurhafte Dimensionierung komplett enttäuscht.
Vom Mittelstand wird erwartet, schnell aus Ereignissen zu lernen und sich anzupassen. Das scheint jedoch für Ministerien nicht zu gelten.
Ein weiterer Vergleich: Der Digitalpakt für unsere Schulen in Deutschland umfasst 5 Mrd. Euro – das Vierfache von #digitaljetzt. Davon sind auf Grund der SEHR HOHEN Anforderungen an die Beantragung bislang nur 15 Mio. Euro abgeflossen.
#digitaletransformation ist ein Prozess, der nicht kurzfristig entschieden wird. Hierfür erfolgen in aller Regel längerfristige Evaluierungen und Investitionsplanungen. Ein Programm, bei dem nicht sichergestellt ist, dass morgen noch Mittel zur Verfügung stehen, ist keine Basis für eine seriöse Planung. Daher können wir unseren bundesweit agierenden Kunden das neue Programm nicht mehr empfehlen.

Die digitale Wüste in Deutschland erhielt die Ankündigung einer kräftigen Bewässerung durch Fördermittel. Erhalten haben wir wieder einmal nur einen Tropfen.

Schade #PeterAltmeier! Das hätte deutlich besser laufen können.

Quellennachweis: https://www.cio.de/a/12-technologie-trends-fuer-2021,3647191,4
Fotos: https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-im-langarmhemd-das-vr-brille-tragt-3761308/